Sterbebegleit-Seminare 2024 für die Klassen der Fachschule Altenhilfe (FSAH 23) und in der Beruflichen Fachschule Pflege (22a und 22b)
Wie können wir professionell Sterbende begleiten? Was brauchen die alten oder jungen Sterbenden, was brauchen die Angehörigen, was brauchen die Pflegekräfte, um gut mit dem Sterben umgehen zu können? Wie können Menschen auf ihrem letzten Stück Weg im Leben gut begleitet werden?
Zusammen mit den jeweiligen Klassenleitungen und der Schulseelsorgerin verbrachten die beiden BFP-Klassen der Mittelstufe (BFP 22a und b), sowie die FSAH im März jeweils drei Tage miteinander außerhalb der Schule, um sich mit den pflegerischen Aspekten der Begleitung von Sterbenden auseinanderzusetzen.
Die Seminare fanden in Worms im Nibelungenturm und in Bingen in der Jugendherberge statt und wurden „im Doppelpack“ (Klassenleitung und Seelsorge) veranstaltet. Abends kamen unsere Schüler:innen zusammen, um beim gemeinsamen Essen, die neuen Erkenntnisse zu besrpechen.
Auf diese Weise hatten die Schüler:innen vielfältige Impulse und Erfahrungsmöglichkeiten, die es ihnen leichter machen, zu verstehen, was im Sterbeprozess abläuft, um in der Praxis eine Haltung zeigen zu können, die sowohl für die Sterbenden als auch deren Angehörige professionell und angemessen ist.
Nach dem Motto der Hospiz-Bewegung geht es in der Begleitung von Sterbenden nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
Sterbende gut zu begleiten erfordert Kenntnisse über die medizinischen Abläufe und pflegerischen Maßnahmen, aber genauso wichtig ist es, dass Pflegekräfte mit dem eigenen Leben und ihrer Sterblichkeit gut umgehen (lernen).
„Highlights“ waren die Kontakte mit einer Palliativ-Care-Pflegekraft, mit dem Hospizverein, und einem Bestatter (mit der FSAH in Bingen), sowie der Besuch im neuen Hospiz (für die beiden BFP-Klassen in Worms), aber nicht zuletzt auch die gemeinsame Zeit in der eigenen Klassengemeinschaft.
„Vom Tod das Leben lernen“ – diese Aussage einer Mitarbeiterin im Hospiz war spürbar in den Seminaren: die Auseinandersetzung mit der (eigenen) Sterblichkeit bringt eine neue Perspektive für das eigene Leben.
Die Tage waren hersausfordernd, weil es „ans Eingemachte“ ging. Da waren Entspannungspausen in der Sonne dringend vonnöten. Andererseits kehren alle bereichert aus diesen Tagen zurück und können bewusster und professioneller mit den ihnen anvertrauten Menschen umgehen.
Die Schüler und Schülerinnen werden jetzt Einiges in ihren Praxisstellen mit neuen Augen sehen, die weitere schulische Ausbildung vertiefter angehen und insgesamt auch bewusster mit ihren pflegerischen Aufgaben – insbesondere im Umgang mit Sterbenden – umgehen.
BRÜ/HEG/CON/KNO